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Entwicklung in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft

Curacon Benchmark: Aktuelle Branchentrends

Die wirtschaftliche Situation der Einrichtungen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft verschlechtert sich zunehmend. Die nicht vorhandene Refinanzierung von stark steigenden Kosten und notwendigen Investitionen bringen die Marktteilnehmer an die wirtschaftliche Belastungsgrenze. Dies in Kombination mit den Auswirkungen des Fachkräftemangels führt zu spürbaren Einschränkungen des Leistungsangebots.

Detaillierte Einblicke in die Geschäftsentwicklung je Branche für das Abschlussjahr 2022 ermöglicht der Curacon Datenpool.

Auf Basis einer solchen Datengrundlage lassen sich detailliert die betriebswirtschaftliche Performance bewerten und der Markt in seiner Gesamtheit erfassen. Curacon verfügt mit fast 15.000 Abschlüssen über eine der größten Wirtschaftsdatenbank für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Branchenspezifisch werden hier ca. 800 aktuelle Jahresabschlüsse mit umfangreichen, anonymisierten Mandats-Daten sowie verfügbaren Marktdaten kombiniert.

Curacon Benchmark bietet basierend auf anonymisierten Daten aus durchgeführten Prüfungen bei über 2.000 Mandanten aus der Gesundheits- und Sozialwirtschaft sowie den veröffentlichten Kennzahlen weiterer Einrichtungen seit fast 10 Jahren individuelle und umfangreiche Auswertungen. Neben Krankenhäusern und Einrichtungen der Altenhilfe, fließen auch die Daten von Komplexträgern mit ein.

Bis zu 250 Kennzahlen ermöglichen neben der bekannten Gewinn- und Verlustrechnungs- sowie der Bilanzstrukturdaten, auch Aussagen über Personalstrukturen, Produktivität und Leistungskennziffern. Die stets aktuellen und in komplexen Verfahren qualitätsgesicherten Daten erleichtern die Einordnung der eigenen wirtschaftlichen Lage.

Ergebnisse der wirtschaftlichen Entwicklung in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft im Überblick

Entwicklung in Krankenhäuser

2022 zeigten deutsche Krankenhäuser gemischte wirtschaftliche Ergebnisse: Die Bettenauslastung stieg leicht auf 67 %, die Umsätze wuchsen im Median um 4,9 %, teils durch Corona-Hilfen und zusätzliche Einnahmen aus dem Pflegebudget begünstigt. Die Materialaufwandsquote stieg moderat, dank langfristiger Energieverträge und staatlicher Unterstützung. Die Personalaufwandsquote sank leicht von 61,5 % auf 60,9 %.

Die Ergebnissituation der Mandanten im Jahr 2022 ähnelt der des Vorjahres. Über die Hälfte der Krankenhäuser (52 %) erzielte ein positives Jahresergebnis, während 21 % ein ausgeglichenes Ergebnis und 27 % ein negatives Ergebnis verzeichneten.

Die durchschnittliche Umsatzrendite stieg von 0,4 % im Jahr 2021 auf 0,7 % im Jahr 2022.

Angesichts dieser geringen Margen wird offenkundig, dass jede weitere finanzielle Belastung, d.h. jedes weitere Auseinanderklaffen der Erlös-Kosten-Schere, zu einem Kippen des Ergebnisses führen kann. Immerhin ist festzustellen, dass im Jahr 2022 die große Bandbreite der Mandanten ihre Krankenhäuser trotz schwieriger Bedingungen noch erfolgreich durch diese herausfordernde Zeit führen konnten.

Wichtig ist anzumerken, dass das Curacon-Mandantenportfolio hauptsächlich aus frei-gemeinnützigen Trägern besteht, während private oder öffentliche Krankenhäuser unterrepräsentiert sind.

Für die wirtschaftliche Entwicklung der Krankenhäuser 2023 wird, eine weitere Verschlechterung der Ergebnissituation erwartet.

Entwicklung Altenhilfe (ambulant & stationär)

Der Pflegemarkt wächst, ist aber unverändert stark fragmentiert. Insbesondere im Bereich der privaten Träger existiert noch eine Vielzahl von solitär betriebenen Kleinsteinrichtungen. Wachstum findet insbesondere im Bereich der ambulant betreuten Wohnformen statt. Während das Angebot in der stationären Versorgung weitestgehend stagniert, sind die Pflegeeinrichtungen wirtschaftlich in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund der Schutzschirme noch besser als erwartet durch die Pandemie gekommen.

So geraten in den Jahren 2022 und 2023 nach Auslaufen der Schutzschirme die Renditen auf Betriebsebene bei verstärktem Trend zur kostenbasierten Vergütung und unzureichender Refinanzierung der Kostensteigerungen unter Druck.

Lag der Anteil der stationären Einrichtungen mit einem negativen Jahresergebnis im Jahr 2021 noch bei lediglich 17 %, so stieg dieser Anteil im Jahr 2022 auf 27 %. Es zeigte sich jedoch auch das mit 60 %, zwei von drei Einrichtungen noch ein positives Jahresergebnis erzielen können.

Bei den ambulanten Einrichtungen ist diese Quote noch höher. Hier erreichen im Jahr 2022 74 % ein positives Jahresergebnis [2021: 82 %].

Entsprechend sinken bei beiden Versorgungsformen die Umsatzrendite im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr deutlich. Die Umsatzrenditen im stationären Bereich liegen im Jahr 2022 bei lediglich 1,2 % (Vorjahr: 2,2 %). Noch stärker gehen die Renditen im ambulanten Bereich zurück – hier fallen die Renditen au 2,1 %, gegenüber 5,0 % im Jahr 2021.

Benchmarking bietet den Entscheider:innen in den Einrichtungen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft das notwendige Instrument, um den Status quo oder die Entwicklung des Unternehmens im Vergleich mit dem Markt einschätzen zu können.

Gerne unterstützen wir sie dabei mit unserer Erfahrung und den passenden Vergleichsdaten. Jetzt Kontakt aufnehmen!