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IDW-Stellungnahme zum Arbeitsplan des IPSASB

Veränderungen bei der Ausrichtung der Ressourcen?

IDW bezieht Stellung

Das Strategy and Work Programm 2024-2028 des IPSASB gibt einen vertieften Einblick in die geplanten Aktivitäten und Schwerpunkte der Arbeit des Boards und bindet sämtliche Stakeholder ein. Bis zum 15. Februar 2024 konnte hierzu Stellung genommen werden. Das IDW hat mit Schreiben vom 14. Februar 2024 von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Sowohl die beabsichtige Strategie als auch das geplante Arbeitsprogramm für die kommenden fünf Jahre werden befürwortet.

Vier Schlüsselbereiche stehen im Mittelpunkt

Das IPSASB möchte globale Standards in den Bereichen

  • Rechnungslegung im öffentlichen Sektor
  • Nachhaltigkeitsberichterstattung im öffentlichen Sektor

setzen und sich für die

  • Förderung, Annahme und Implementierung
  • Befürwortung der damit einhegenden Vorteile

einsetzen.

Orientierung an den IPSAS immer wahrscheinlicher

Mit Blick auf den zurückliegenden Arbeitsplanzeitraum 2019-2023 stellt das IDW fest, dass der Reifegrad der IPSAS deutlich zugenommen hat und wichtige Lücken geschlossen wurden. Der von Kritiken der Harmonisierung der Rechnungslegung im öffentlichen Sektor vorgebrachte Einwand, dass die IPSAS nicht alle sektorspezifischen Aspekte berücksichtigen, laufe nun ins Leere.

Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass sich das Board fortan mehr auf die Pflege der vorhandenen IPSAS konzentrieren möchte. Dies dürfte zur Folge haben, dass die Entwicklung eigener europäischer Standards (EPSAS) deutlich in den Hintergrund treten wird und man sich beizeiten auf eine starke Orientierung oder gar die vollumfängliche Anwendung der IPSAS verständigen wird.

Das IDW bedauert in diesem Zusammenhang, dass die Belange kleiner Unternehmen mangels ursprünglich angedachter Skalierungsmöglichkeiten nur unzureichend berücksichtigt werden und damit ressourcentechnisch kaum darstellbare Anforderungen – insbesondere im Bereich der Offenlegungspflichten – im Raum stehen könnten.

Entwicklung von Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung im öffentlichen Sektor

Das IDW unterstützt das im Arbeitsplan formulierte Engagement des Boards, aufbauend auf vorhandenen Leitlinien im privaten Sektor Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung im öffentlichen Sektor zu entwickeln. Eine Berücksichtigung der Arbeitsprogramme von ISSB, GRI und EFRAG wird dabei als sinnvolle Maßnahme gesehen, um Synergieeffekte zu maximieren.

Es ist davon auszugehen, dass die in diesem Zusammenhang erarbeiteten Leitlinien und Standards in hohem Maße von etablierten internationalen Standards geprägt sein werden.

Deutschland nach wie vor skeptisch und passiv

Die Bundesrepublik bzw. die Bundespolitik nimmt im Vergleich zu anderen Mitgliedsstaaten eine auch aus Sicht des IDW viel zu passive Rolle im Prozess ein. Auf die im Rahmen der Konsultation aufgeworfene Frage, welche IPSAS die höchste Priorität genießen, konnte das IDW nur erneut betonen, dass eine derartige Frage für Deutschland (noch) keine Relevanz hat, da Deutschland IPSAS noch nicht eingeführt hat, geschweige denn die periodengerechte Rechnungslegung auf Bundesebene. Vor diesem Hintergrund erhärtet sich die Befürchtung, dass wichtige handelsrechtliche Prinzipien keinen oder nur geringen Einzug in die entsprechenden Regelwerke erhalten werden.

Wir halten Sie gerne über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden und laden Sie herzlich ein, mit uns zum Thema Harmonisierung der Rechnungslegung und zur Nachhaltigkeitsberichterstattung im öffentlichen Sektor ins Gespräch zu kommen. Jetzt Kontakt aufnehmen!