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IT-Sourcing:

Strategie & Potenziale im Detail

Gesetzliche Anforderungen, Kostendruck, Fachkräftemangel: Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft sind vielen äußeren Zwängen ausgesetzt. IT-Sourcing kann dabei ein effektives Mittel sein, um für Entlastung zu sorgen und Ressourcen freizusetzen.

IT-Abteilung als Prozess-Lieferant

Durch die Digitalisierung steht die IT in gesundheits- und sozialwirtschaftlichen Einrichtungen gegenwärtig vor der großen Herausforderung, sich neu auszurichten. Agierten die IT-Abteilungen bisher vorwiegend als IT-Lieferant für Fachbereiche und Anwender:innen, so ist ihre Funktion künftig in weitaus stärkerem Maße als Prozess-Lieferant zu verstehen. Weniger stehen die Bereitstellung und Wartung einzelner IT-Systeme im Fokus, sondern mehr die Konzentration auf branchenspezifische Prozesse.
Um diesem strukturellen Wandel zu begegnen und gerade auch personelle und zeitliche Ressourcen in IT-Abteilungen verfügbar zu machen, kann das IT-Sourcing ein wertvolles Werkzeug sein.

Strategien beim Sourcing

Beim Aufsetzen und Durchführen eines IT-Sourcing- Vorhabens bedarf es vorab einer geeigneten und belastbaren Strategie. Allen voran steht dabei eine partne schaftliche Zusammenarbeit mit dem ausgewählten IT-Sourcing-Partner. Ohne ausreichende Vertrauensbasis erfordert die Erreichung der gesetzten Ziele immer größere Steuerungs- und Abspracheaufwände, wodurch letztlich auch der Erfolg des gesamten Projekts gefährdet wird. Dieser Aspekt sollte daher bereits frühzeitig bei der Auswahl möglicher Partner berücksichtigt und geprüft werden. Trotz gemeinsamer Basis bedarf es dennoch geeigneter Steuerungsmechanismen, um die Erfüllung der geforderten IT-Services sicherzustellen. In diesem Zusammenhang hat sich in der Praxis das Konzept des Service Managements bereits vielfach bewährt. Für jedes Sourcing-Vorhaben wird ein:e Service- Manager:in benannt, die:der als Schnittstelle zwischen den Anwender:innen des auslagernden Unternehmens und dem Sourcing-Partner fungiert und so das Providermanagement übernimmt.

Themen mit Potenzial zum Sourcing

Bei der Auswahl der konkreten Leistungen und Themen, die für ein IT-Sourcing-Vorhaben in Frage kommen, ist zunächst eine Unterscheidung in geschäftsnahe und -ferne Tätigkeiten der IT sinnvoll.
Geschäftsnahe Tätigkeiten betreffen die spezifischen Services und Infrastrukturen, die für die Erfüllung des Unternehmenszwecks essenziell sind. In Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft sind dies z. B. Systeme zur Dokumentation. Diese Anwendungen sollten in der jeweiligen IT-Abteilung verbleiben und dazu beitragen, die Kernkompetenz der IT zu bilden. Einmal ausgelagertes Wissen lässt sich nur schwer wieder aufbauen.
Demgegenüber stehen geschäftsferne und damit häufig nicht-werthaltige Tätigkeiten und Leistungen (Drucker-, Netzwerkmanagement etc.). Diese können deutlich einfacher ausgelagert werden, ohne dass spezifisches Expertenwissen verloren geht oder geschäftsrelevante Funktionalitäten gefährdet werden.

Sourcing als Geschäftsmodell

Sourcing von IT-Leistungen kann auch im Zuge der Bildung übergreifender IT-Zusammenarbeit zwischen Einrichtungen gedacht werden. Einzelne, in der Regel größere und potentere Einrichtungen erbringen IT-Leistungen für andere. Das Auslagern von IT-Services einzelner Einrichtungen bedeutet auch ein Insourcing von IT-Leistungen für die größere und potentere Anbieter-Einrichtung.

Fazit

Insgesamt kann mit einem stetigen Wachstum im Bereich IT-Sourcing in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft gerechnet werden. Die mit dem IT-Sourcing einhergehende Entlastung der IT ermöglicht die Fokussierung auf geschäftsnahe Tätigkeiten, Prozesse sowie das Providermanagement. Innerhalb der IT werden sich Aufgaben verschieben und neue hinzukommen. Auch lassen sich hiermit neue Geschäftsmodelle generieren. Umso wichtiger ist es, sich bereits frühzeitig mit diesem Thema zu befassen, um individuelle Strategien zu entwickeln und Potenziale zu erkennen.

Dieser Artikel stammt aus unserem Mandantenmagazin Curacontact, das 4 x im Jahr aktuelle Themen für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft, für Öffentlichen Sektor und Kirche aufbereitet. Interesse? Jetzt kostenlos abonnieren!

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