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Künstliche Intelligenz im kirchlichen Umfeld

Die Bedeutung von KI für die Kirche

Im Zeitalter der Digitalisierung hat die Künstliche Intelligenz (KI) längst ihren Einzug in verschiedenste Bereiche unseres Lebens gehalten – von der Automatisierung ganzer Geschäftsprozesse bis hin zur alltäglichen Unterstützung durch digitale Assistenten. Nun betritt sie einen Bereich, der traditionell von menschlicher Nähe und Empathie geprägt ist: die Kirche.

Beim Evangelischen Kirchentag in Nürnberg wurde ein Novum geschaffen: ein Gottesdienst, gestaltet und geleitet von einer Künstlichen Intelligenz.

Eine Szene, die vielen noch wie eine weit entfernte Zukunftsvision erscheint, wurde dort zur Realität. Der digitale Sprachassistent, der die Predigt hielt, basiert auf fortgeschrittener KI-Technologie, speziell auf Entwicklungen wie ChatGPT, einem sprach- und textbasierten Chatbot.

Neben diesem Beispiel eröffnet KI in der kirchlichen Landschaft ein weites Spektrum an Möglichkeiten. Kirchenvertreter:innen erkennen das Potenzial der KI, den Zugang zu neuen Quellen und Texten zu erleichtern, um so die Vorbereitung etwa von Predigten zu unterstützen. KI könnte ebenso eine Unterstützung in der Laienarbeit darstellen. Durch die Nutzung können Barrieren (z. B. im Kontext der Vorbereitung von Texten und Andachten) verringert werden.

Die ersten Erfahrungen mit KI im kirchlichen Rahmen deuten jedoch darauf hin, dass KI-Anwendungen nicht immer sofort den erwarteten Nutzen bringen. Die Gründe hierfür sind oftmals gleich:

Es herrscht Unsicherheit über den Zweck und die konkreten Einsatzbereiche der KI-Anwendungen, und es fehlt an einem systematischen Vorgehen, das sich mit Voraussetzungen, Priorisierung und korrespondierenden Richtlinien auseinandersetzt. Kurz gesagt: Es mangelt häufig an einer stringenten KI-Strategie.

Die Entwicklung einer KI-Strategie beginnt mit einem grundlegenden Verständnis dessen, was KI leisten kann und welchen Nutzen sie für die Kirche und ihre Gemeinschaften haben könnte. Von der Unterstützung bei der Verwaltung bis hin zur Bereicherung des Gottesdienstes – die Anwendungsbereiche sind vielfältig. Durch die Identifizierung konkreter Anwendungsfälle und deren Priorisierung können Ziele festgelegt werden, die sowohl mit dem geistlichen Auftrag als auch mit den praktischen Bedürfnissen der Kirche im Einklang stehen.

Für eine erfolgreiche Implementierung ist es entscheidend, die KI-Technologie schrittweise einzuführen, Partnerschaften zu erwägen und die Organisation auf den Einsatz von KI vorzubereiten. Dies umfasst die theologische Auseinandersetzung, Governance-Strukturen, Schulungsprogramme sowie Change-Management-Initiativen, die sowohl die technologische als auch die kulturelle Integration von KI in das kirchliche Leben fördern.

Die Kirchen und Verbände stehen damit vor der Aufgabe, sich mit den Auswirkungen dieser Technologie auseinanderzusetzen und klare Positionen zu ihrer Anwendung zu entwickeln. Damit kann die Kirche nicht nur ihre eigene Praxis bereichern, sondern auch eine wichtige Stimme in der gesellschaftlichen Diskussion über die Rolle und Ethik der Künstlichen Intelligenz einnehmen.

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