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Pflegesatzverhandlungen

Von der Analyse bis zum Erfolg

Pflegesatzverhandlungen sind neben den Investitionskostenbeträgen der zentrale Erlösfaktor für Pflegeeinrichtungen. Sie dienen dazu, die Entgelte für Pflegeleistungen zwischen den Einrichtungsträgern und den Kostenträgern, also Sozialhilfeträger und Pflegekassen, zu vereinbaren.

Die Vorgehensweise bei Pflegesatzverhandlungen ist komplex und erfordert eine rechtzeitige Planung sowie eine detaillierte Kalkulation von Seiten der Einrichtungsträger. Im Rahmen der Verhandlungsvorbereitung stehen die Einrichtungsträger vor wiederkehrenden Herausforderungen.

Eine der wesentlichen Herausforderungen ist der zunehmende Kostendruck, getrieben durch Tariftreue und Inflation der Einrichtungen.

Die Einrichtungen sind verpflichtet, im Rahmen des Verhandlungsverlaufs ihre Kostenstrukturen transparent zu machen und nachzuweisen, dass die geforderten Entgelte zur Deckung der Kosten notwendig und hinsichtlich der Sachkosten auch im externen Vergleich wirtschaftlich angemessen sind. Dafür empfiehlt sich bereits im Laufe einer Vertragsperiode die Kosten- und Leistungsdaten genau zu erfassen und ein einheitliches, nachhaltig konsistentes System zu etablieren. Hierdurch können sich die Einrichtungen eine erhebliche Erleichterung während der Analyse- und Kalkulationsphase verschaffen, da sie nicht erst aufwendig ihre Daten aufbereiten müssen.

Auf den Analyse- und Kalkulationsprozess folgt nach dem Antrag der Verhandlungsprozess, in dem beide Seiten ihre Positionen darlegen und versuchen, zu einer Einigung zu kommen. Die Komplexität des Verhandlungsprozesses führt oft zu langwierigen Diskussionen und kann in manchen Fällen sogar eine Einigung verhindern. In diesem Fall muss der Pflegesatzantrag inkl. Kalkulation schiedsstellenfest sein, um den Gang vor die Schiedsstelle gehen zu können, sodass auf diesem Wege eine Festsetzung der Vergütungen erfolgt.

Hier sollten die Einrichtungen darauf achten, dass die Unterlagen spätestens sechs Wochen vor dem geplanten Vergütungszeitpunkt eingereicht werden, um ggf. eine Einigung über die Schiedsstelle erwirken zu können. Zudem ist es erforderlich, dass die Bewohnerinnern und Bewohner vier Wochen vor der geplanten Erhöhung über diese informiert worden sind. Ein weiteres Problem ist die Verhandlungsmacht der beteiligten Parteien, die oft nicht gleichermaßen verteilt ist.

Insgesamt sind Pflegesatzverhandlungen ein notwendiger, aber oft schwieriger Prozess, der eine sorgfältige Vorbereitung und ein gutes Verständnis der eigenen Kostenstrukturen sowie der gesetzlichen Rahmenbedingungen erfordert.

Im Kern geht es darum, die eigene Position so stark wie möglich zu machen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Dies beginnt mit einer detaillierten Analyse und Aufbereitung der Kostenstrukturen der Pflegeeinrichtung. Jeder Posten, muss transparent und nachvollziehbar dargestellt werden. Diese Kostentransparenz ist essenziell, um in den Verhandlungen fundierte Argumente für die geforderten Pflegesätze vorbringen zu können. Parallel dazu ist es wichtig, sich intensiv mit den rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen.

Gerne unterstützen wir Sie bei allen Phasen Ihrer Pflegesatzverhandlung. Kommen Sie gerne auf uns zu. Jetzt Kontakt aufnehmen!