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Pflegeausbildung in den Jahren 2020 und 2021

Neue Finanzierungsstruktur

Mit Beginn der generalisierten Pflegeausbildung wurde auch eine neue Finanzierungsstruktur geschaffen. Über einen umlagefinanzierten Ausgleichsfonds auf Länderebene werden die Kosten der ausbildenden Einrichtungen gemeinschaftlich finanziert.

Die Ausgleichsfonds werden auf Landesebene durch die zuständige Stelle organisiert und verwaltet. 2019 wurde der für die Pflegeausbildung erforderliche Gesamtfinanzierungsbedarf eines Landes ermittelt. Dieser Bedarf setzt sich aus der Summe der:

  • verhandelten Ausbildungsbudgets aller Ausbildungsträger,
  • einer Liquidationsreserve und
  • einer Verwaltungskostenpauschale

zusammen. Der Gesamtfinanzierungsbedarf wird von den Beitragszahlern nach vorgegebenen prozentualen Anteilen durch die Zahlung einer Umlage aufgebracht. Beitragszahler sind Krankenhäuser, stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen, die soziale Pflegeversicherung, und das jeweilige Land.

Die Träger der praktischen Ausbildung und die Pflegeschulen erhalten aus dem Fondssystem eine Ausgleichszahlung zur Finanzierung der Ausbildungskosten.

Die Umlagen der Beitragszahler und die Ausgleichszuweisungen werden 2020 zur Finanzierung der Pflegeausbildung gezahlt (Finanzierungsjahr). Die von den Kostenträgern zu entrichtende Umlage ist monatlich an den Fonds zu zahlen, erstmals zum 10.01.2020. Die Ausgleichszuweisungen an die Träger der praktischen Ausbildung und die Pflegeschulen werden erstmals mit dem Beginn der reformierten Pflegeausbildung zum Ende des Monats Januar 2020, frühestens zum 31.01.2020 gezahlt.

Nach derzeitigem Kenntnisstand haben die meisten zuständigen Stellen den Gesamtfinanzierungsbedarf festgestellt und veröffentlicht. In den meisten Ländern wurden Ausbildungspauschalen für die Jahre 2020 und 2021 verhandelt. Diese liegen für die Träger der praktischen Ausbildung zwischen 7.350 Euro und 9.998 Euro. Während einige Länder eine feste Pauschale gewähren, haben andere Länder eine Staffelung der Höhe der Pauschale nach der Einrichtungsart, der Zahlung eines Tariflohns oder an die Über- oder Unterschreitung eines Durchschnittslohns gekoppelt. Die Budgets für die Pflegeschulen liegen zwischen 7.350 Euro und 11.443,96 Euro. Hier wurden Abstufungen der Höhe der Pauschale nach Schulgröße oder nach dem Schüler-Lehrer-Verhältnis vorgenommen.

Es bleibt nun abzuwarten, ob das neu geschaffene Finanzierungsmodell zu einer finanziell abgesicherten Pflegeausbildung beiträgt.

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