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Angeeckt: Viertagewoche als Gamechanger?

Ein Kommentar von Jan Grabow

Bei der Viertagewoche sind unterschiedliche Ausprägungsformen zu unterscheiden. Nachfolgend wird von einer verkürzten Wochenarbeitszeit bei gleichem Lohn ausgegangen.

Einige Studien zeigen, dass eine kürzere Arbeitswoche die Produktivität und die Attraktivität von Arbeitsplätzen steigern kann. Sie könnte zu einer höheren Effizienz und weniger Krankheitstagen führen. Es werden aber auch Zweifel geäußert, ob die zum Ausgleich der verkürzten Arbeitszeit notwendige Steigerung der Stundenproduktivität um 25% tatsächlich nachhaltig erreichbar ist. Ein weiterer Kritikpunkt liegt in einer höheren Arbeitsbelastung, wodurch sich der Stress für Beschäftigte verstärkt.

Im Gesundheits- und Sozialwesen könnte die Umsetzung einer Viertagewoche mitunter schwierig sein, wenn kontinuierliche Präsenz erforderlich ist. Es besteht vor dem Hintergrund des demografischen Wandels die Gefahr, dass eine Arbeitszeitverkürzung den Arbeitskräftemangel drastisch verschärfen würde, sodass es auch zu einer Schrumpfung der produzierten Menge an Gütern und Dienstleistungen und somit Wohlstandsverlust käme. Daher empfehlen Kritikerinnen und Kritiker eher eine Debatte über eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit.