Neuigkeiten

Deutschland braucht eine ökonomische Kehrtwende

Warum jetzt mutige Reformen nötig sind

Das Frühjahrsgutachten 2025 des Rats der Immobilienweisen wurde am 11. Februar 2025 an Bundesbauministerin Klara Geywitz übergeben. In dem Gutachten werden Empfehlungen für die neue Regierung ausgesprochen, wie die Immobilienbranche, die knapp 20 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt, schon 2025 wieder zur „Wirtschaftslokomotive“ werden kann.

Lage bei Gesundheits- und Sozialimmobilien

Im Bereich der Gesundheits- und Sozialimmobilien besteht ein hoher Investitionsbedarf aufgrund einer veralteten, energetisch ineffizienten Gebäudesubstanz. Strukturreformen in der Eingliederungshilfe und im Krankenhausbereich ziehen Investitionsbedarf nach sich. Eine Bertelsmann-Studie geht von einem Mangel von über 400.000 Kita-Plätzen aus. Nicht nur die Schaffung von Kita-Plätzen, sondern auch die von Wohnraum für Personal kann im Bemühen um qualifiziertes Personal ein Wettbewerbsvorteil sein.

Die allgemeine demografische Entwicklung, der zunehmende Personalmangel und der veraltete Gebäudebestand stellen insbesondere den Pflegesektor vor immense Herausforderungen. Neben einem Mangel an bezahlbaren und altersgerechten Wohnungen vergrößert sich auch die Kluft zwischen Bautätigkeit und Bedarf an Immobilien für die Pflegeversorgung. Diese Situation wird sich laut Gutachten im laufenden Jahr weiter verschärfen. Fehlende Baugrundstücke sowie langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren, aber auch ein Flickenteppich aus unterschiedlichen bauordnungsrechtlichen Vorgaben im föderalen System von 16 Bundesländern erweisen sich als Investitionshemmnis. Ein zentraler Belastungsfaktor lag dem Gutachten zufolge auch in den stark gestiegenen Baukosten, die nach dem Baupreisindex für den Neubau von Wohngebäuden im vierten Quartal 2024 um 43,7 % höher lagen als fünf Jahre zuvor (Ende 2019). Neben den Preissteigerungen bei den Baumaterialien habe die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) die Kosten erhöht. Niedrigere Baukosten können demnach durch eine stärkere Förderung von standardisierten Bauverfahren wie Modulbau erreicht werden, stets geleitet von der Frage, was „gut genug“ ist. Immerhin haben sich die Rahmenbedingungen für Bauprojekte inzwischen verbessert: So ist eine relative Entspannung bei den Finanzierungs- und Baukosten zu verzeichnen.

FAZIT

Zusammenfassend zeigt das Gutachten auf, dass eine Kombination aus politischen Maßnahmen, Investitionen und strukturellen Reformen erforderlich ist, um den Herausforderungen auch im Bereich der Gesundheits- und Sozialimmobilien zu begegnen. Um insbesondere im Pflegebereich die Kluft zwischen Bautätigkeit sowie bezahlbarem Wohnraum und wachsendem Bedarf an Immobilien für die Pflegeversorgung zu schließen, müssen Investitionshemmnisse beseitigt und auch die Rahmenbedingungen der Investitionskostenfinanzierung verbessert werden.

Sie möchten die Curacontact abonnieren und kostenlos per Post erhalten? Dann melden Sie sich jetzt bei uns. Jetzt abonnieren!

Erfahren Sie auch mehr zu unserer Mandantenzeitschrift Curacontact.