1. Risiko: Nur was verantwortbar ist, darf eingesetzt werden
Bislang vorliegende Richtlinien orientieren sich an der europäischen KI-Verordnung und erlaubt nur Anwendungen mit minimalem oder geringem Risiko. Das bedeutet: KI darf nur dann eingesetzt werden, wenn keine Gefahr für die Würde, Freiheit oder das Vertrauen der Menschen besteht. Anwendungen mit höherem Risiko – etwa solche, die Entscheidungen über Menschen treffen oder sie manipulieren könnten – sind ausgeschlossen oder zumindest genehmigungspflichtig.
Ein Beispiel für ein „geringes Risiko“ ist der Einsatz von Chatbots zur Beantwortung allgemeiner Fragen. Diese müssen jedoch klar als KI erkennbar sein und dürfen keine sensiblen Inhalte behandeln. Die Kirche übernimmt damit Verantwortung für die Sicherheit und Integrität ihrer digitalen Angebote.
2. Datenschutz: Der Mensch bleibt im Mittelpunkt
Ein zentrales Anliegen der katholischen Kirche ist der Schutz der Privatsphäre. Die KI-Richtlinien schreiben daher vor, dass jede Verarbeitung personenbezogener Daten durch KI-Systeme vom betrieblichen Datenschutzbeauftragten geprüft und freigegeben werden muss. Die Eingabe vertraulicher Daten in öffentliche KI-Plattformen wie beispielsweise ChatGPT sollte untersagt sein. Auch sollten etwaige Verstöße gegenüber Urheber- oder Markenrechtliche Vorschriften tunlichst vermieden werden.
KI sollte nur dann eingesetzt werden dürfen, wenn sie mit den Grundsätzen des kirchlichen Datenschutzes vereinbar ist. Das betont auch das Katholische Datenschutzzentrum Bayern. Dazu gehört, unter anderem, die Datenminimierung, die Zweckbindung und die technische Absicherung der Systeme.
3. Transparenz: Vertrauen durch Offenheit
Transparenz ist ein Schlüsselbegriff im kirchlichen Umgang mit KI. Die Richtlinien verlangen, dass KI-generierte Inhalte klar identifizierbar und auf Richtigkeit, Plausibilität und das die Angemessenheit geprüft werden können müssen. Besonders bei öffentlich sichtbaren Anwendungen, z.B. auf Websites oder in sozialen Medien, ist es wichtig, dass die Nutzer erkennen können, ob sie es mit einem Menschen oder einer Maschine zu tun haben.
Diese Offenheit stärkt vor allem das Vertrauen in die Kirche im digitalen Kontext und schützt vor Missverständnissen oder Manipulation.
4. Schulung: Kompetenz statt blinder Technikglaube
Technologie allein reicht nicht. Es braucht auch Menschen, die sie verstehen und verantwortungsvoll einsetzen. Deshalb sollten Mitarbeiter in kirchlichen Einrichtungen gezielt geschult werden, um ein realistisches Verständnis von KI zu fördern, Chancen zu erkennen und Risiken einschätzen zu können.
Das Netzwerk TheoNet empfiehlt bspw. zu experimentieren und zu evaluieren, statt auf pauschale Verbote zu setzen. Schulungen helfen auch dabei, Ängste abzubauen und eine ethische Reflexion zu fördern.
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