Künstliche Intelligenz wird zur Pflichtaufgabe im Verwaltungsalltag: Die KI-Verordnung (KI-VO) verlangt nicht nur technische Lösungen, sondern strategisches und strukturiertes Handeln. Wer Zuständigkeiten klärt, Prozesse anpasst und frühzeitig Verantwortung übernimmt, macht die eigene Verwaltung fit für die digitale Zukunft.
Künstliche Intelligenz wird zur Pflicht
Die KI-Verordnung schafft erstmals einen einheitlichen Rechtsrahmen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft – auch im Verwaltungsbereich. Organisationen müssen KI-Systeme identifizieren, Risiken bewerten und deren Nutzung transparent dokumentieren, insbesondere bei Hochrisikoanwendungen wie Personalplanung oder der Analyse sensibler Daten. Ab dem 2. Februar 2025 schreibt Artikel 4 zudem Schulungen für Mitarbeitende vor – eine zentrale Voraussetzung für den rechtskonformen und praxistauglichen Einsatz von KI.
Regulierung als Chance für Modernisierung
Was zunächst wie eine zusätzliche Regulierung erscheint, bietet in Wahrheit große Chancen. Gerade die Verwaltung profitiert von KI dort, wo Prozesse standardisiert, datenbasiert und wiederkehrend sind – sei es bei der automatisierten Bearbeitung von Anträgen, der digitalen Eingangsrechnungsverarbeitung oder der intelligenten Ressourcensteuerung. Damit solche Systeme ihr Potenzial entfalten können, bedarf es jedoch klarer struktureller Voraussetzungen. Dazu zählen eindeutige Verantwortlichkeiten, belastbare interne Prozesse und eine übergreifende Governance, die ethische, organisatorische und rechtliche Anforderungen im Blick behält.
Führung als Schlüssel zum erfolgreichen KI-Einsatz
Führungskräfte stehen vor der Aufgabe, nicht nur neue Technologien zu bewerten, sondern ihre Organisation systematisch auf diesen Wandel vorzubereiten. Das bedeutet, operative und strategische Entscheidungen stärker zu verzahnen, Kompetenzen im Umgang mit datengetriebenen Systemen aufzubauen und Räume für Qualifizierung, Reflexion und Innovation zu schaffen. KI ist kein isoliertes IT-Projekt – KI ist vielmehr Enabler und wird zur Querschnittsaufgabe moderner Verwaltungsführung.
Mehr als Compliance – KI als Treiber zukunftsfähiger Verwaltung
Wer den rechtlichen Rahmen der KI-VO als Anlass nimmt, die eigenen Verwaltungsprozesse kritisch zu hinterfragen und weiterzuentwickeln, schafft langfristig mehr als nur Compliance: Er bzw. sie erhöht die Steuerungsfähigkeit, reduziert Belastungen im Tagesgeschäft und stellt die Weichen für eine zukunftsorientierte, leistungsfähige Verwaltung.
FAZIT
Die KI-VO fordert nicht allein Technik, sondern strategische Steuerung, organisatorische Klarheit und eine neue Haltung zur digitalen Verwaltung. Wer rechtzeitig handelt, verschafft sich nicht nur Rechtssicherheit, sondern stärkt die eigene Position im digitalen Wandel.
Dieser Artikel stammt aus unserem Mandantenmagazin Curacontact, das 4 x im Jahr aktuelle Themen für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft, für Öffentlichen Sektor und Kirche aufbereitet. Interesse? Jetzt kostenlos abonnieren!