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Personalgewinnung in Corona-Zeiten

Der Umgang mit dem fehlenden Personal

Die Gewinnung von Pflegepersonal in der stationären Altenhilfe erscheint vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise noch erschwerter als bereits vor der Krise. Schließungen von Tagespflegen, Umsatzeinbrüche in ambulanten Pflegediensten und Auslastungsprobleme in stationären Pflegeeinrichtungen fordern die Führungskräfte aktuell heraus und stellen sie vor ganz neue managerielle und betriebswirtschaftliche Herausforderungen, die nun schon seit sechs Monaten gemeistert werden müssen. Die Herausforderungen liegen insbesondere im Bereich der Kostenerstattungsansprüche nach § 150 SGB XI. Aufgrund von Tagespflegeschließungen oder auch Aufnahmestopps in stationären Einrichtungen ist es in den vergangenen Monaten zu Mindereinnahmen und Mehraufwendungen gekommen, die mithilfe staatlicher Subventionen ausgeglichen werden, sofern ein Antrag an die zuständigen Kassen gestellt wird.

Die wirtschaftliche Situation und die damit verbundenen Sorgen in vielen Betrieben erschweren derzeit die Arbeit der Führungskräfte und lassen den Aspekt der Personalgewinnung in den Hintergrund treten. Dabei hat dieser Aspekt in Zeiten von Corona nochmal deutlich mehr an Bedeutung gewonnen, da die aufgrund der Pandemie zusätzlich erschwerten Arbeitsbedingungen, z. B. aufgrund immer wiederkehrender neuer Verordnungen im Umgang mit dem Corona-Virus, den Pflegeberuf nicht unbedingt attraktiver erscheinen lassen. Nach wie vor versuchen Pflegemanager beispielsweise krankheitsbedingte Personalausfälle mit Überstunden oder Leasingpersonal zu kompensieren, da es kaum bis keine Bewerber auf die freien Stellen gibt. Deutlich wird dieses Phänomen auch unter Betrachtung der 13.000 zusätzlichen Pflegefachkraftstellen (PpSG) für die stationären Pflegeeinrichtungen, von denen seit 2019 bis heute erst ca. 2.700 Stellen tatsächlich besetzt werden konnten (vgl. Deutsches Ärzteblatt vom 15.07.2020).

Trotz derartiger Unterstützungsprogramme der Regierung bleibt der Mangel an Pflegepersonal am Markt bestehen. Dabei wächst der Bedarf an Pflegekräften stetig weiter und wird mit dem zweiten Zwischenbericht des Projektes zur „Entwicklung eines wissenschaftlich fundierten Verfahrens zur einheitlichen Bemessung des Personalbedarfs in Pflegeeinrichtungen nach qualitativen und quantitativen Maßstäben gemäß § 113c SGB XI (PeBeM)“ nochmals deutlich. Laut Studie liegt bundesweit ein Mehrbedarf an Pflegeassistenzkräften von 68,9 % vor. Der Mehrbedarf an Pflegefachkräften liegt bei 3,5 %. Insgesamt liegt also ein Mehrbedarf an Pflegepersonal von 72,4 % vor.

Überlegungen der Bundesregierung zur schrittweisen Aufstockung dieses Pflegepersonalbedarfs sollen nun mit dem Gesetz zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege (GVPG) erfolgen.

Dabei sollen für die stationäre Altenhilfe bis zu 20.000 zusätzliche Stellen für Pflegehilfskräfte geschaffen werden, um die Initiative eines verbindlichen Personalbemessungsverfahrens zu ergreifen. Für die stationäre Altenhilfe bleibt es daher nach wie vor wichtig, sich dem Aspekt der Personalgewinnung zu widmen, insbesondere dann, wenn neben den zusätzlichen Pflegefachkraftstellen nun auch zusätzliche Stellen für Pflegehilfskräfte geschaffen werden sollen.

Es lohnt sich demnach, den innerbetrieblichen Bereich des Personalmarketings zu optimieren, beispielsweise durch Neugestaltung der Homepage, durch Nutzung von Social Media oder etwa durch neuere digitale Anwendungen, um die betriebliche Sichtbarkeit zur Gewinnung neuer Pflegekräfte zu erhöhen. Gerne unterstützen wir Sie mit innovativen Ansätzen zur Personalgewinnung.

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