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KI-Strategie

Wie man künstliche Intelligenz sinnvoll einsetzt

Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Gesundheits- und Sozialwirtschaft in vielerlei Hinsicht zu revolutionieren. Von der Definition klarer Ziele bis zur Integration ethischer Richtlinien – der Weg zur Realisierung ebendieser Potenziale erfordert strategische Planung und eine proaktive Herangehensweise.

KI braucht Strategie

KI – im Kontext der Digitalisierung hält kaum ein anderes Schlagwort die Gesundheits- und Sozialwirtschaft so in Atem. Viele Einrichtungen investieren bereits in KI, um die Versorgung in Pflege und Medizin zu verbessern sowie das Personal zu unterstützen und/oder zu entlasten. Die ersten Praxiserfahrungen zeigen aber auch, dass KI-Anwendungen nicht immer sofort den erwarteten Nutzen bringen. Und die Hintergründe hierfür sind oftmals identisch: Es herrscht Unsicherheit über den Zweck und die konkreten Einsatzbereiche der KI-Anwendungen und es besteht kein systematisches Vorgehen, das sich mit Voraussetzungen, Priorisierung und korrespondierenden Richtlinien zur erfolgreichen Einführung befasst. Zusammengefasst: Häufig mangelt es an einer stringenten KI-Strategie

Vorgehen zur Entwicklung einer erfolgreichen KI-Strategie

Optimaler Ausgangspunkt für die Entwicklung der eigenen KI-Strategie ist zunächst ein gemeinsames Verständnis, was KI konkret ist, was sie leisten kann, welche Anwendungsbereiche sich besonders eignen und wo Best-Practice-Beispiele (vgl. Beitrag, S. 4–6) schon Erfahrungen zeigen. Hierbei sollte auch eine grundsätzliche Haltung hinsichtlich der Bedeutung und Rolle von KI für das eigene Unternehmen entwickelt werden.

Auf Basis dieser gemeinsamen „Marschrichtung“ gilt es, einen Blick auf die Einrichtungsbereiche zu werfen, um Handlungsfelder und Prozesse zu identifizieren, in denen KI den größten Mehrwert für Patient:innen, Bewohner:innen, Klient:innen und/ oder Mitarbeitende generieren oder dazu beitragen kann, aktuellen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel erfolgreich zu begegnen. Mögliche Prozesse und Handlungsfelder im Krankenhaus könnten zum Beispiel die Anamneseerhebung im Zuge der Aufnahme oder die Radiologie-Befundung in der Diagnostik sein.

Das Ergebnis ebendieser Positionierung sind strategische Ziele, die im Einklang mit der Unternehmensstrategie stehen sollten. Auf dieser Grundlage werden konkrete KI-Anwendungsfälle („Use Cases“) identifiziert sowie hinsichtlich ihres Wertbeitrags priorisiert. Ein Ziel könnte die Verbesserung der Patientensicherheit, der Behandlungsqualität oder auch der Effizienz im Zuge des Medikationsprozesses sein. So könnten medizinisches oder Pflegepersonal bei der Verschreibung, Stellung und Gabe von Medikamenten unter Berücksichtigung möglicher Komorbiditäten, Kontraindikatoren oder auch Wechselwirkungen KI-basiert unterstützt werden. Für die schrittweise Einführung ist es entscheidend, Maßnahmen in eine Umsetzungsplanung, die sog. KI-Roadmap, zu überführen. Dabei müssen Einrichtungen unter anderem entscheiden, ob sie eine KI-Lösung selbst entwickeln, mit einem Partner kooperieren oder sie einkaufen möchten. Neben der Frage nach der technologischen Umsetzung ist es von entscheidender Bedeutung, die eigene Organisation auf den Einsatz von KI vorzubereiten. Dies umfasst neben einer KI-Governance insbesondere auch Schulungs- und Change-Management-Maßnahmen.

"Um das Potenzial von KI heute und in Zukunft nutzen zu können, müssen sich Einrichtungen proaktiv und strategisch mit Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen."

Fazit

Einrichtungen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, die von der KI profitieren und nicht abgehängt werden möchten, müssen sich jetzt zu zentralen Fragestellungen positionieren und ihre eigene KI-Strategie entwickeln. Voraussetzung hierfür ist ein stringentes Vorgehen sowie die Erkenntnis, dass der Einsatz von KI nicht nur eine technologische, sondern auch eine unternehmensstrategische, organisatorische und kulturelle Fragestellung für die eigene Einrichtung ist

Dieser Artikel stammt aus unserem Mandantenmagazin Curacontact, das 4 x im Jahr aktuelle Themen für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft, für Öffentlichen Sektor und Kirche aufbereitet. Interesse? Jetzt kostenlos abonnieren!

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