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Perspektiven der Nationalen Demenzstrategie

162 Maßnahmen für Versorgungsstandards und Vernetzung

Es kommt nicht allzu oft vor, dass 3 Ministerien über Jahre hinweg zusammenarbeiten, sich unter dem Co-Vorsitz der DAlzG mit Ländern, Kommunen, Verbänden und relevanten gesellschaftlichen Institutionen abstimmen – und dann am Ende daraus eine gemeinsame umfangreiche Strategie mit insgesamt 162 Maßnahmen entsteht.

Am 23. Sep. 2020 war es soweit: Als Abschluss einer von Curacon geplanten und moderierten Reihe von 4 Fachkonferenzen mit insgesamt 250 Expert*innen wurde im Rahmen eines Video-Talks die Nationale Demenzstrategie der Bundesregierung von den 3 Minister*innen unterzeichnet. Der Live-Stream der Veranstaltung und die Unterlagen der Fachkonferenzen können weiterhin abgerufen werden. Mehr erfahren!

Derzeit wird die Zahl der mittelbar von Demenz betroffenen Angehörigen, Partnern und Lebensgefährten in Deutschland auf fast 7 Mio. Menschen geschätzt – mit steigender Tendenz.

Unter dem Leitgedanken der Inklusion werden angesichts dieser besonderen Herausforderung von der Nationalen Demenzstrategie eine Vielzahl von Projekten und Aktivitäten für die gesellschaftliche Teilhabe der betroffenen Menschen, für Förderung der häuslichen und ambulanten Versorgung, für die medizinische und pflegerische Versorgung und für Forschung und Prävention definiert. Einrichtungen der stationären pflegerischen Versorgung sind in diesem Kontext als wichtiger Teil der gesellschaftlichen Realität nicht nur im Rahmen einer verbesserten Quartiersplanung, sondern auch unmittelbar in der Verbesserung von pflegerischen, medizinischen und baulichen Standards in den Maßnahmen berücksichtigt!

Hauptadressaten der benannten Maßnahmen sind dabei zunächst vor allem die kommunale Ebene als Planungs- und Finanzierungsinstanz und die relevanten Verbände, Kassen und Versorgungsinstitutionen für die Entwicklung von Rahmenplänen, Standards und Handlungsempfehlungen bis hin zur Bereitstellung der relevanten finanziellen Mittel für die künftige Umsetzung.

Im Handlungsfeld 3 der Demenzstrategie sind in den Kap. 2 und 5 insgesamt 12 Maßnahmen definiert, die für stationäre Pflegeeinrichtungen von Bedeutung sind. Dies zeigt unser Schaubild im Überblick:

Grafik zu Maßnahmen mit Relevanz für vollstationäre Pflegeeinrichtungen

Darüber hinaus ist unter dem Titel „Vernetztes stationäres Wohnen im Quartier“ (Textziff. 1.8.5.) geplant, Pflegeheime bis 2024 stärker in das Leben im Quartier einzubeziehen. Damit soll die in den Pflegeheimen vorhandene Kompetenz und Versorgungsstruktur besser mit den häuslichen Angeboten und möglichen Übergangsformen (z.B. Tagespflege, Demenz-Wohngemeinschaft etc.) vernetzt werden und Übergänge erleichtert werden.

Die Nationale Demenzstrategie enthält viele Projekte, die auf eine verbesserte und vernetzte Versorgung von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen abzielen. Relevanz werden diese Maßnahmen allerdings erst erhalten, wenn die beteiligten Institutionen sowohl auf politischer Seite als auch bei den Verbänden und nicht zuletzt den Pflegeeinrichtungen selbst diesen kontinuierlichen Weg der Verbesserung mitgehen und aktiv mitgestalten.

Unter https://www.wegweiser-demenz.de werden kontinuierlich Aktivitäten und Informationen zur Beteiligung veröffentlicht und aktuelle Hinweise zum Fortschritt der Maßnahmen gegeben. Für Ende 2026 ist dann eine Umsetzungsbilanz geplant – die hoffentlich viele gute Ergebnisse zeigen wird! 

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