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Reha-Kliniken in finanzieller Schieflage

Vielfältige Herausforderungen

Die Corona-Pandemie hat den Reha-Kliniken in Deutschland einen erheblichen Leistungseinbruch beschert. Allein von 2019 auf 2020 sind die Fallzahlen, nachdem sie jahrelang leicht gestiegen sind, um 21% zurück gegangen. Auch die Anzahl der Kliniken ging um ca. 1 % p.a. zurück, während gleichzeitig die Anzahl der Fachabteilungen stieg. Ein deutlicher Zuwachs wurde hier in den Bereichen der Orthopädie, der Psychosomatik und der Sucht-Rehabilitation, sowie in der Onkologie verzeichnet.

In den folgenden Monaten ist mit einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der Reha-Kliniken zu rechnen. Corona-Ausgleichzahlungen sind ausgelaufen, Personalkosten nur teilweise refinanziert und Vergütungssätze längst nicht an die aktuell realen Kostensteigerungen angepasst. Der Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V. schätzt, dass aktuell jede vierte Reha-Klinik von Insolvenz bedroht ist.

Auch das medizinische Behandlungsspektrum befindet sich im Wandel. Der Versorgungsbedarf stationär im Krankenhaus behandelter Patienten wird bis ins Jahr 2030 weiter zurückgehen. Präventive Maßnahmen und der medizinische Fortschritt haben weitreichende Auswirkungen auf die Inanspruchnahme dieser Leistungen. Darüber hinaus wird durch gesetzliche Rahmenbedingungen die Ambulantisierung weiter vorangetrieben. Diese Faktoren werden auch in den folgenden Jahren weiter Einfluss auf die AHB-Fälle der Rehabilitationseinrichtungen, die einen großen Anteil der Reha-Fälle ausmachen, nehmen.

Als Beispiel kann hier der Fachbereich onkologischer Leistungen herangezogen werden. Die Quote der Patient:innen, die eine Reha nach einem Krankenhausaufenthalt in Anspruch nahmen lag 2010 noch bei 5,8 % und ist bis 2020 auf 4 % gesunken. Gestiegen sind in diesem Zeitraum die Reha-Leistungen der Uro-Onkologie und der Senologie, sowie Leistungen aus dem Bereich des Lymph- und Blutsystems. Alle weiteren Behandlungen bösartiger Neubildungen, zum Beispiel im Bereich der Verdauungsorgane oder der Atmungsorgane, zeigen dahingegen einen stetigen Rückgang der Inanspruchnahme stationärer Rehabilitation. Vor dem Hintergrund einer sich verändernden, demografischen Zusammensetzung der Bevölkerung, einer damit einhergehend älteren Patient:innen-Struktur und der bereits oben aufgeführten Faktoren, wird sich das medizinische Leistungsspektrum weiter verändern und eine Anpassung der anzubietenden Rehabilitationsleistungen auf den Versorgungsbedarf im Markt notwendig machen.

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