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Studie Controlling in der Sozialwirtschaft 2022

Diskrepanz von Wunsch und Wirklichkeit

Das Controlling in der Sozialwirtschaft spielt im Vergleich zu anderen Branchen unverändert eine untergeordnete Rolle – doch eine Dynamik ist ablesbar: Für immer größere Teile der Sozialwirtschaft wird ein differenziertes und leistungsfähiges Controlling zunehmend unverzichtbar. Die Diskrepanz zwischen „Wunsch und Wirklichkeit“ prägt die Ergebnisse der Auftaktstudie der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Villingen-Schwenningen, der Hochschule Mainz, der Hochschule Koblenz sowie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Curacon GmbH: Während 90% der teilnehmenden Unternehmen dem Controlling eine maßgebliche Bedeutung für den Unternehmenserfolg beimessen, werden Wirkung und Personal – zwei für die Sozialwirtschaft besonders bedeutsame Dimensionen – nur selten im Controlling betrachtet.

Bedeutung des Controllings für Unternehmenserfolg in der Sozialwirtschaft bekannt

90% der teilnehmenden Unternehmen messen dem Controlling eine maßgebliche Bedeutung für den jeweiligen Unternehmenserfolg bei. Das Controlling-Verständnis wird jedoch erwartungsgemäß vom Ausbaustand des Controllings beeinflusst. Das Investitions- und Finanzcontrolling und das Leistungscontrolling werden jeweils als sehr maßgeblich eingeschätzt, das Wirkungscontrolling ist hingegen nicht weit verbreitet – nur jedes fünfte Unternehmen nutzt diese Art des Controllings. Knapp die Hälfte der Befragten befassen sich nicht explizit mit dem Personalcontrolling, welches in einer personalintensiven Branche wie der Sozialwirtschaft überrascht. Ein Bedeutungsgewinn ist in der Zukunft zu erwarten.

Ein Feld mit Entwicklungspotenzial: Wirkungsziele nur selten umfassend definiert

Der Erfolg von Unternehmen in der Sozialwirtschaft misst sich nicht allein im Gewinn und in der Rendite: An den erzielten Wirkungen bei den Klientinnen und Klienten, wie beispielsweise der Verbesserung der Lebensqualität, lassen sich ebenfalls Erfolge messen. Teil dieses Wirkungscontrollings ist die Definition solcher Wirkungsziele. Lediglich 19% der befragten Unternehmen geben an, dass Wirkungsziele umfassend definiert sind. Weitere 27% gaben an, dass Wirkungsziele im Wesentlichen vorhanden sind. Um die Wirkung ihrer Leistungen zu messen, nutzen über 60% ihr Qualitätsmanagementsystem, knapp 30% analysieren das Verhältnis von Kosten und Wirksamkeit. Ansätze wie der Social Return on Investment (S-ROI) oder die Gemeinwohlbilanz sind derzeit noch von nachrangiger Bedeutung. Es zeigt sich, dass die Auseinandersetzung mit den Wirkungen der angebotenen Leistungen noch nicht verbreitet ist und methodischer Entwicklungsbedarf besteht.

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