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Corona legt Probleme der Krankenhäuser offen

Medizinstrategie Krankenhäuser Post-Corona

Die Corona-Pandemie hat auf bisherigen Entwicklungen aufbauende strategische Überlegungen über den Haufen geworfen und verdeckte Schwächen der stationären Gesundheitsversorgung schonungslos offengelegt. Hierzu zählen

  • infrastrukturelle und technische Mängel, aber auch
  • eine Neujustierung des Bedarfs an stationärer Versorgung,
  • die Beschleunigung der Realisierung von Ambulantisierungspotenzialen sowie
  • die Offenlegung von nicht auslastbaren klinischen Strukturen,
  • Über- und Unterversorgung.

Auch der Fokus auf die Leistungen des Personals, die Belastung und Sensitivität der Berufsgruppen wurde neu gesetzt.

Im Zusammenhang mit dem weiter ungebrochenen Willen des Gesetzgebers zur Neuaufstellung des Systems muss deshalb die medizinstrategische Ausrichtung von Krankenhäusern und Verbünden neu vorgenommen werden. Hierbei muss die zukünftige Erwartung des Bedarfs an stationären Leistungen neu justiert werden, es ist bereits zu beobachten, dass die Bedarfsplanung der Länder sich darauf ausrichtet.

In einer Detailuntersuchung ist zu prüfen, welche beobachteten Effekte sich wieder erholen werden (z.B. einige elektive Eingriffe), welche durch Corona bedingten zukünftigen Leistungen vermehrt nachgefragt werden (z.B. Intensivmedizin, Long-Covid-Folgen) und welche strukturellen Effekte offengelegt wurden und einer anderen Behandlung bedürfen (z.B. Inanspruchnahme von Notaufnahmen durch Bagatellfälle, Personalbesetzungen und -steuerung).

Hierbei ist es sinnvoll, ehrlich mit demarkierten Schwächen umzugehen und sich nicht auf das Prinzip Hoffnung zu verlassen. Ferner ist die Personalstruktur dahingehend zu überprüfen, welche Qualifikationen dauerhaft angeboten werden können und was dafür zu tun ist. Sich abzeichnende Anforderungen an Strukturqualität sind dabei zu beachten.

Krankenhäuser sollten Chancen nutzen und sich mehr als Gesundheitsdienstleister insgesamt positionieren, nicht haltbare stationäre Angebote aufgeben und die Sichtweise auf ambulante und stationäre Zuständigkeit verändern. Denn die Pandemie hat nicht nur Schwächen der stationären Versorgung sondern auch die in Zukunft weiter zunehmende Unterversorgung im ambulanten Bereich in vielen Regionen auch für eine breitere Öffentlichkeit offengelegt. Neben allen Risiken bietet diese Zäsur somit auch die Chance zur Neupositionierung.

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