Neuigkeiten

Tarifabschlüsse setzen Krankenhäusern wirtschaftlich zu

Kostensteigerungen sind nicht refinanziert

Für viele Arbeitnehmer in Krankenhäusern gibt es in diesen Tagen endlich mal gute Nachrichten! Schon länger sind nahezu in allen Bereichen des täglichen Lebens deutliche Preissteigerungen zu beobachten. Das Statistische Bundesamt hat für das Gesamtjahr 2022 eine durchschnittliche Teuerungsrate von 7,9 % ermittelt.

Die bei den aktuellen Tarifverhandlungen bisher erzielten Verhandlungsergebnisse führen zurecht zu einem deutlichen Gehaltszuwachs bei den Mitarbeiter:innen und sorgen vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und einer hohen Belastung zumindest nicht für weiteren Unmut. Die Gehaltszuwächse werden als wichtiges Zeichen verstanden, um Krankenhäuser dauerhaft im Wettbewerb um Fachkräfte konkurrenzfähig zu halten.

Letztlich verlagert sich aber für die Krankenhäuser das Problem lediglich auf eine andere Ebene. Denn es ist kaum vorstellbar, dass die bisherigen Erlöszuwächse (Veränderungswert in 2023: 4,3 %) auch nur annähernd ausreichen werden, um die Kostensteigerungen abzufedern.

Für Krankenhäuser bedeutet das, dass sie möglicherweise dauerhaft auf nicht refinanzierten Kosten sitzen bleiben werden. Dr. Gerald Gaß von der DKG bringt es auf den Punkt, wenn er in der Pressemitteilung der DKG vom 24.04.2023 davon ausgeht, dass hierdurch die ohnehin schon hohe Insolvenzgefahr für Krankenhäuser weiter anwächst.

In der Beratungspraxis erleben wir aktuell immer häufiger, dass Krankenhäuser mit Blick auf die Liquidität nicht wissen, wie sie die kommenden Monate wirtschaftlich überleben sollen. Insofern können Sonderzahlungen wie die im Juni 2023 zu zahlende Inflationsausgleichsprämie in Höhe von € 1.240 (ab Juli folgen 8 Monate mit je € 220) je Mitarbeiter:in oder prozentuale Gehaltssteigerungen von überschlägig 10 % auf die Tabellenentgelte ab März 2024 (+ 200 € + 5,5 %) für öffentliche Krankenhäuser schnell auch mal große Beträge für ein gesamtes Krankenhaus ausmachen.

Für BG-Kliniken und Krankenhäuser, deren Tarif sich daran orientiert kann das nochmal anders aussehen. Hier werden die Entgelte der Ärzte bereits zum 01.07.2023 zunächst pauschal um 200 € und der sich daraus ergebende Betrag um weitere 5,5 % erhöht. Zudem erhalten die Ärzte schon mit dem Gehaltslauf Juni 2023 den vollen Inflationsausgleich von 3.000 €.

Wir empfehlen Ihnen, die entstehenden Einmal- und Dauereffekte auf das Ergebnis und die Liquidität für ihr Krankenhaus genau zu bewerten und vorausschauend Potenziale zur Stärkung ihrer Liquiditätsbasis zu identifizieren. Gerne unterstützen wir Sie hierbei. Jetzt Kontakt aufnehmen!

Erfahren Sie auch gerne mehr zu unseren Leistungen für den Bereich Krankenhaus und Reha.