Der Begriff Patientensicherheit weckt viele Assoziationen:
Jederzeit Zugriff auf medizinische Versorgung haben, aus Fehlern lernen und vor Irrtümern in der Medizin geschützt sein, eine hohe Versorgungsqualität erreichen oder menschliche Nähe mit Verständnis und Zuwendung bei der Pflege erfahren – alles das kann Patientensicherheit bedeuten.
Sicherheit ist ein menschliches und gesellschaftliches Grundbedürfnis. „Sicherheit geht vor“.
Patientensicherheit bedeutet im Kern, dass Patientinnen und Patienten vor zusätzlichen Schäden – insbesondere vor vermeidbaren – im Rahmen der Versorgung bestmöglich geschützt sind. Dafür wird in den unterschiedlichen Einrichtungen einiges getan. Über eine Initiative aus dem deutschen Aktionsbündnis Patientensicherheit, an dem namhafte Akteure aus allen Bereichen des Gesundheitswesens beteiligt sind, entstand vor Jahren der mittlerweile von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerufene Welttag der Patientensicherheit. Er wird jährlich am 17. September abgehalten.
Am Welttag der Patientensicherheit sind Krankenhäuser und Versorgungseinrichtungen dazu aufgerufen, dieses Engagement öffentlichkeitswirksam darzustellen. Beteiligung und Presseecho waren schon in den vergangenen Jahren sehr beachtlich – von der Charité über kommunale Krankenhäuser bis zu Arztpraxen, vom Bundesgesundheitsministerium bis zur Apotheke um die Ecke. Auch 2021 sind zahlreiche Aktionen regional und überregional angekündigt. Beispielsweise werden Patientenzimmer zu Trainingszwecken bewusst mit Fehlern präpariert, Gebäude werden symbolisch in Orange, der Farbe der Patientensicherheit, angestrahlt und vieles mehr. Konkrete Inspirationen und Informationen finden Sie unter www.tag-der-patientensicherheit.de.
Vor über zwanzig Jahren erschien der wegweisende Bericht „To Err Is Human“ des amerikanischen Institute of Medicine, der wie ein Paukenschlag für weltweite Beachtung des Themas gesorgt hatte. Die darin aufgezeigte und seitdem vielfach verifizierte Dimension zur Häufigkeit vermeidbarer Behandlungsschäden war bis dato nicht präsent. Das Potential für Verbesserungen der Patientensicherheit ist seitdem in den Mittelpunkt gerückt, beispielsweise über Parallelen zur Luftfahrt und zu anderen Bereichen mit höchsten Sicherheitsansprüchen. So wurden standardisierte OP-Checklisten oder anonym und niedrigschwellig zu nutzende Fehlermeldesysteme, international als CIRS (Critical Incident Reporting Systems) bekannt, auch in Deutschland verpflichtend eingeführt. Umfangreiche Konzepte, wie ein klinisches Risikomanagement, oder konkrete Sicherheitselemente, wie standardisierte Patientenarmbänder, werden zunehmend zum Standard.
Die aktuelle Corona-Pandemie hat den Akteuren im Gesundheitswesen einiges abverlangt. Stärken und Schwächen im System traten deutlicher hervor. Gerade die Herausforderungen für die Patientensicherheit und für das Etablieren der erforderlichen Sicherheitskultur wurden auf die Probe gestellt und werden mittelfristig weiter in den Fokus rücken. In Beratungsprojekten von Curacon spielen solche Themen ebenfalls zunehmend eine größere Rolle, denn bei allen Aspekten in der Gesundheitswirtschaft zählt letztlich die sichere medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen. Patientensicherheit ist ein Querschnittsthema.
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