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Wirtschaftsplanung 2022 unter Unsicherheit

Corona-Pandemie stellt Planung auf den Kopf

Die Corona-Pandemie stellt die Wirtschaftsplanung auf den Kopf. 2020 standen Leistungsrückgängen verbesserte Jahresergebnisse insbesondere dank coronabedingten Fördergeldern und Freihaltepauschalen gegenüber. Auch im Jahr 2021 sehen sich Krankenhäuser - hauptsächlich pandemiebedingt - niedrigeren Fallzahlen ausgesetzt. Und mit Blick in die Zukunft stellen sich verschiedene Fragen:

  • Befinden wir uns bereits in einer 4. Pandemie-Welle bzw. welches Ausmaß wird diese annehmen?
  • Welches Leistungsvolumen ist sachgerecht und geeignet als gute Grundlage für eine Planung?
  • Welche Effekte aus coronaspezifischen Vergütungen/ Ausgleichen sind für 2022 zu erwarten?

Wer vor der Aufgabe der Erstellung einer Wirtschaftsplanung steht, muss mehr denn je die Herausforderung meistern, von schwingendem Boden auf bewegliche Ziele zu schießen.

Ersteres meint dabei die Schwierigkeit eine angemessene Basis für die Planung zu finden. Während in den vergangenen Jahren verlässliche Leistungsdaten als geeignete Basis dienten, bricht diese „gute“ Grundlage nun weg. So erwies sich, wenig überraschend, das Jahr 2019 in vielen Fällen als untauglich für die Planung des Jahres 2020. Allein in 2020 gab es nach Auswertung des Statistischen Bundesamtes 13% oder 2,5 Mio. weniger stationäre Behandlungsfälle im Vergleich zum Vorjahr. In 2021 wurden ebenfalls weniger Fälle in Krankenhäusern behandelt. Im Kern ist hierbei zu klären, welches Fallzahlniveau während und welches nach Corona überhaupt bei seit 2017 stetig rückläufigen Fallzahlen für die Häuser zu erwarten ist.

Darüber hinaus ist zu bewerten, welche übrigen Einflussfaktoren und zu antizipierende Veränderungen des dynamischen Rahmens (Gesundheitspolitische Ausrichtung der neuen Bundesregierung, Krankenhausplanung der Bundesländer, Ambulantisierung, Pflegebudgetausgliederung, Qualitätsvorgaben, Fachkräftemangel etc.) wie auf das jeweilige Krankenhaus wirken könnten, d.h. wohin sich die Zielscheiben bewegen. Bei dieser Menge sich bewegender Ziele erhöht sich automatisch die Volatilität der Planungen. Zu bedenken ist, dass damit auch bei aufeinander aufbauenden mehrjährigen Planungen automatisch der Risikokorridor wächst.

Eine Wirtschaftsplanung kann folglich maximal so gut sein, wie es vorhandene Informationen zulassen. Um die Treffgenauigkeit zu optimieren sollten daher alle relevanten Informationen gesammelt werden und in die Planung einfließen. Daher empfehlen wir, maximale Transparenz zu schaffen und sämtliche Unsicherheiten zu benennen und sofern möglich zu bewerten. Durch die Identifikation von kritischen Stellgrößen und Simulation der Variablenausprägung ergeben sich dann Szenarien (z.B. Best Case und Worst-Case) und eine Spannbreite, innerhalb derer die Planung bewertet werden kann.

Dies schafft Transparenz sowohl unternehmensintern als auch für Aufsichtsgremien und externe Kapitalgeber. Um ggf. zeitnah auf Abweichungen reagieren zu können, sind eine rollierende Planung und eine regelmäßige unterjährige Plan-Ist-Analyse eine gute Grundlage für eine aktive Unternehmenssteuerung in unsicheren Zeiten.

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