Ein Kurzinterview mit Olga Drisch, Leiterin Nachhaltigkeitsmanagement Ecclesia Gruppe
Nachhaltigkeit wirkt derzeit wie ein Modethema. Dies greift aber zu kurz. Es ist notwendig, den Auswirkungen des vom Menschen verursachten Klimawandels zu begegnen. Die sich daraus ergebenden Nachhaltigkeitsrisiken beeinflussen insbesondere die Kosten der Risikoabsicherung für Unternehmen.
Was sind Nachhaltigkeitsrisiken?
Im Kontext von Nachhaltigkeit oder „ESG“ (Environmental, Social, Governance) unterscheidet man physische und transitorische Risiken. Extremwettereignisse, also Naturkatastrophen, deren Häufigkeit und Schadenshöhe zunimmt, sind Beispiele für physische Risiken. Transitorische Risiken sind solche, die sich beim Übergang der Wirtschaft zur CO₂-Neutralität ergeben, beispielsweise regulatorische Anforderungen oder die Veränderung von Verbraucherpräferenzen.
Was bedeutet dies für die Absicherung der Risiken?
Beide Arten von Risiken spielen zunehmend bei der Preisgestaltung von Versicherungsprodukten eine Rolle. Das steigende Interesse der Endverbraucher:innen für nachhaltige Produkte und nachhaltig denkende Arbeitgeber betrifft dabei unsere Kund:innen und Versicherungspartner:innen gleichermaßen. Ähnliches gilt auch für die regulatorischen Anforderungen, wie Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) nebst EU-Taxonomie. Noch direkter ist der Einfluss bei Extremwetterereignissen: Steigende Eintrittshäufigkeit und Schadenshöhe erhöhen unmittelbar die Preise entsprechender Versicherungsprodukte.
Wie können Makler:innen dabei unterstützen?
Unsere Risikoberatung stützt sich seit jeher auf Methoden, die eine nachhaltige Schadensprävention und -reduktion erreicht, und dabei sowohl Kosten als auch CO₂-Ausstoß reduziert:
- Informationen, Beratung und die Auswahl geeigneter technischer Hilfsmittel (z. B. Lösungen mit Sensorik und Telematik)
- Schnelle Bearbeitung und die richtige Erfassung der Schadenshöhe, Kostensenkung auch durch Reparatur anstelle von Austausch sowie mögliche Mehrleistung oder Prämienreduktion durch den Versicherer bei der Einführung geeigneter Maßnahmen
- Schwerpunkt auf regionale Dienstleister sowie (digitale) Ökosysteme mit unseren Kooperationspartnern, die mit den vorherigen Ansätzen synergetisch zusammen- wirken (z. B. unser Kfz-Ökosystem).
Fazit
Nachhaltigkeit ist kein Nebenthema, sondern beeinflusst unmittelbar die Absicherung von Risiken. Dadurch wird es von einem intrinsisch motivierten Thema einer Minderheit von Wirtschaftsakteuren zu einer Angelegenheit für alle. Sich neu ergebende Nachhaltigkeitsrisiken verändern die Anforderungen an die Absicherung, und damit die Art und die Kosten der entsprechenden Versicherungslösungen. Dies macht einen engeren Austausch zwischen Kunden und Makler, sowie ganzheitlichere Risikoberatung notwendig.
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Dieser Artikel stammt aus unserem Mandantenmagazin Curacontact, das 4 x im Jahr aktuelle Themen für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft, für Öffentlichen Sektor und Kirche aufbereitet. Interesse? Jetzt kostenlos abonnieren!
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