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WfbM-Produkte

Erstellt und verkauft mit nachhaltigem Zweck

Kirschkernkissen, Gartenfackeln, Holz-Füllfederhalter haben eines gemeinsam: Sie werden in Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) erstellt. Der Kauf dieser Produkte unterstützt gleichzeitig das Erreichen sozialer Ziele wie auch nachhaltiger Zwecke. Strategisches Marketing kann Aufmerksamkeit auf sozial nachhaltige Produkte lenken und zum Imagewandel beitragen, den Verkauf fördern und schlussendlich die Existenz von WfbM sichern. Diverse Vermarktungsmöglichkeiten bieten konkrete Handlungsempfehlungen für ein strukturiertes und zielbewusstes Vorgehen.

Produkte aus WfbM: Schon immer sozial-nachhaltig

Zur Entstehungszeit der WfbM in den 1960er- und 1970er-Jahren war das Produktionsaufkommen auf reine Lohn- und Auftragsfertigung beschränkt und beinhaltete keine Eigenprodukte. Dieses zusätzliche Standbein entwickelte sich ca. 15 Jahre später, da teilweise WfbM durch Automatisierungstendenzen und den zunehmenden internationalen Wettbewerb an die Grenze des Leistbaren gelangten und so konjunkturelle Umsatzschwankungen kompensieren konnten. WfbM produzieren und vermarkten sogenannte Eigenprodukte, in deren Entwicklung, Herstellung, Vermarktung und Vertrieb Menschen mit Behinderung je nach individueller Leistungsfähigkeit involviert sind. Produkte aus WfbM entsprechen daher schon qua Definition den Kriterien des nachhaltigen Konsums (siehe unten).

Sozial-nachhaltig: Am Puls der Zeit

Inzwischen wurde der Bereich Eigenproduktion bei einigen Werkstätten professionalisiert. Aufwändig designte und hochwertig verarbeitete Produkte werden auf diversen Vermarktungs- und Vertriebswegen angeboten. Die stetig zunehmende Nachfrage bestätigt: Diese Produkte entsprechen dem aktuellen Konsumtrend – Kunden legen zunehmend mehr Wert auf sozial nachhaltig hergestellte Erzeugnisse und soziales Engagement des Anbieters.

Vermarktungsaufwand lohnt sich

Teilweise betreiben Werkstätten ein ausgereiftes Marketing mit der Betonung von Qualität, Handwerk, Regionalität und Nachhaltigkeit. Zu Recht, denn faktisch weichen die Produkte aufgrund von professionellem Design, besonderem Material oder hochwertiger Handarbeit vom einstigen Image selbst gebastelter Produkte ab. Ein strukturiertes Eigenproduktmarketing sichert zusätzliche Einnahmen für WfbM und sorgt für dauerhafte Beschäftigung der Menschen mit Behinderung – zudem wird dadurch die Marke der WfbM allgemein gestärkt. Darüber hinaus erfolgt der Verkauf der Werkstattprodukte heute nicht nur über klassische Offlinekanäle wie stationäre Geschäfte oder lokale Verkaufsstände auf Märkten, Festen und Basaren, sondern oft auch über Onlineshops. Curacon unterstützt bei der Entwicklung strategischer Marketingkonzeptionen

FAKTEN

Gängige Definition von "nachhaltigem Konsum":

„Verbraucherverhalten, das unter anderem Umweltaspekte und soziale Aspekte bei Kauf und Nutzung von Produkten und Dienstleistungen berücksichtigt.“ (Quelle: Nachhaltiger Konsum | BMU)

Umfrage Konsumverhalten

2021 gab es in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre rund 11,88 Millionen Personen, die der Aussage „Beim Kauf von Produkten ist es mir wichtig, dass das jeweilige Unternehmen sozial und ökologisch verantwortlich handelt“ voll und ganz zustimmten. Beispielhafte Produktkategorien sozialer Eigenprodukte: Dekorations- und Haushaltsartikel, Möbel, Spielsachen, Büro- und Gartenzubehör, Gesundheits- und Wohlfühlprodukte sowie Schmuck und Taschen

Werkstätten:Messe

Seit 2005 ermöglicht die „Werkstätten:Messe“ als bundesweites Ausstellungsforum WfbM, ihr Leistungsspektrum zu präsentieren. Ca. 50 Prozent der Aussteller:innen nutzen dies, um soziale Eigenprodukte zu präsentieren.

Onlineshopping

Bei einem der größten sozial-nachhaltigen Onlineshops haben ca. 100 WfbM über 1.000 verschiedene nachhaltige Produkte platziert (entia.de).

Dieser Artikel stammt aus unserem Mandantenmagazin Curacontact, das 4 x im Jahr aktuelle Themen für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft, für Öffentlichen Sektor und Kirche aufbereitet. Interesse? Jetzt kostenlos abonnieren!